Zugegeben, der Titel hat BILD-Niveau, aber ab und an gibt es Situationen, in denen sowas sein muss!
Vielleicht erinnert sich der ein oder andere noch daran. Vor ziemlich genau zwei Wochen ging die erlösende Nachricht durch die Medienlandschaft, dass die Weltbild-Verlagsgruppe durch 60 Millionen (!) an Geldmitteln durch ihre Gesellschafter vor der Insolvenz gerettet wurde. Juhu! Preiset den Herrn!
Diese
Gesellschafter, die Weltbild gerettet haben, sind zwölf Bistümer der katholischen Kirche, die Soldatenseelsorge Berlin und der Verband der Diözesen Deutschlands (VDD). Bis hierhin also alles fein. Die Kirche und einige ihr nahestehende Vereine und Verbände (oder wie auch immer) pumpen 60 Millionen Euro in ihren Verlag. Davon kann man zwei verdammte Bischhofsresidenzen bauen!!
Woher kommt dieses Geld, das die Bistümer & Co. also statt in ihre Prachtbauten lieber in eine Verlagsgruppe stecken, die in ihrem Sortiment die nettesten Erotikromane (Hi @
50 Shades of Grey!) und Esoterikschrott (Huhu @
Fünf Dinge die wir nicht ändern können und das Glück, das daraus entsteht!) vertreibt, aber z.B. Literatur mit homosexuellem Background aus ihrer Produktpalette strikt heraushält?
Kommt dieses Geld etwa aus Spenden? Aus der Kollekte in der Kirche? Aus dem, was die Kommunionkinder in ihren kleinen, lustig gefalteten Papierdingern sammeln und dann bei der Erstkommunion spenden? Wurde es durch den Verkauf des Goldkelchservice von anno domini 1200 nach Christus bei eBay erwirtschaftet? Sind es etwa Gelder aus MEINER KIRCHENSTEUER? Woher kommt das Geld, das diesen homophoben Verlag rettet?
Nach den Geschichten aus Limburg und der Aktion rund um Weltbild kann man sich wirklich mal Gedanken darüber machen, ob man wirklich noch dazugehören möchte. Aber nun gut... es geht ja auch um die Arbeitsplätze der Verlagsmitarbeiter. Und natürlich soll das Unternehmen jetzt wieder auf die Beine kommen. Ein gutes Sanierungskonzept, keine unnötigen Ausgaben. Eine vernünftige Produktpalette (natürlich ohne homosexuelle Literatur, Kondome und AIDS-Tests)... Und vor allem sollte man nichts verschenken. Und wenn doch, dann wenigstens an Kinderheime oder so. Man ist ja immerhin die Kirche... mehr oder weniger.
Denkste!
Was lese ich da heute? Jede 24. Bestellung geschenkt! Umsonst! Kostenlos! Komplett! Für Umme! KOST NIX! Hallo? Denkt ihr jetzt, weil ihr mal einmal wieder schwarze Zahlen auf dem Kontoauszug seht, dass ihr die Kohle zum Fenster rauswerfen könnt?
Ich finde es unverschämt, gerade fast insolvent gegangen zu sein, mit Geldern gerettet worden zu sein, die an anderer Stelle weitaus angebrachter gewesen wären und DANN hinzugehen, und so eine Aktion zu starten!
Meinetwegen beschenkt Kinderheime, Schulen oder Kindergärten. Beschenkt zu Weihnachten Familien, die es sich nicht leisten können, ihren Kindern Geschenke zu machen. Aber geht nicht hin und schenkt Detlef-Engelbert von und zu Oberstaufen von Hohenroß seine dreiundzwanzigte Digitalkamera!
Schämt euch!
Soviel von mir im heutigen Wort zum Sonntag... Amen.